Kräftige Gewitter am 27.06.2020/28.06.2020
Am 27.06.2020 lag das Tiefdruckgebiet Sylvia über den britischen Inseln. Dabei befand sich deren Kaltfront noch in Frankreich und verlagerte sich langsam nach Osten. Auf dessen Vorderseite strömten warme und labil geschichtete Luftmassen nach Mitteleuropa und sorgten für kräftige Schauer und Gewitter, die zum Teil unwetterartig ausfielen.
In den Nachmittagsstunden entstanden bevorzugt im Osten von Thüringen immer mehr Schauer und Gewitter. Besonders kräftig entwickelten sich diese Gewitterzellen in einem Streifen von Gera bis nach Mittweida. Im Vorfeld dieser kleinen Gewitterlinie bildeten sich gegen 16:50 Uhr bei Freiberg und Großschirma zwei neue kleinere, aber dafür recht kräftige Gewitter. Gerade die östlichere von den beiden Zellen, verstärkte sich recht stark. Darauffolgend zog diese eine Gewitterzelle recht zügig auf unserem Standort bei Oberhermsdorf zu und kurz darauf setzte auch ein heftiger Downburst mit extremen Starkregen und Sturmböen bis 100 Km/h ein. In den Gewitterfallböen lag die Sichtweite aufgrund des heftigen Niederschlags teilweise unter 20 Meter. Hauptsächlich stürzten besonders im Raum Wilsdruff und auch im Dresdner Stadtgebiet einige Bäume um. Zum selben Zeitpunkt intensivierte sich eine weitere Zelle bei Frankenberg und zog relativ schnell Richtung Freiberg weiter. Kurzzeitig hatte die Zelle eine hohe Blitzrate von fast 25 Blitzentladungen pro Minute und sorgte ebenfalls wie die andere kräftige Zelle bei Wilsdruff, für einige Sturmschäden.
Shelfcloud bei Freiberg
Am nächsten Tag erreichte die Kaltfront schon den Westen Deutschlands und verlagerte sich allmählich nach Osten. Zum selben Zeitpunkt befand sich ebenfalls eine Konvergenz über Mitteldeutschland. Diese erstreckte sich vom Nordwesten Italiens, über die Schweiz bis Thüringen und zog darauffolgend in den Mittagsstunden über Sachsen und Bayern hinweg.
Der Tag startete sehr warm und drückend schwül. Vor der besagten Konvergenz stiegen die Temperaturen besonders im Osten Sachsens nochmal über 30°C. Gegen 10 Uhr zog die Konvergenz mit kräftigen Schauern aus Thüringen nach Sachsen hinein, die aber mehr und mehr in ein Starkregenband mit eingelagerten Gewitterzellen überging. Vor diesem Regenband bildeten sich entlang des Erzgebirgskamm, sowie im Leipziger Raum noch einige starke Schauer, zum Teil gewittrig. Besonders im Osterzgebirge entwickelten sich später einige Gewitterzellen, wobei sich an der Zelle bei Dippoldiswalde eine tiefhängende Wolke bildete, die mehr und mehr mesozyklonenähnliche Tendenzen zeigte. Im weiteren Verlauf verstärkten sich diese Gewitter in der Sächsischen Schweiz und später auch im Zittauer Raum. Zum Teil hatten diese Zellen eine hohe Blitzrate von fast 30 Blitzentladungen pro Minute.
Am Abend noch ein fotogener Starkregenschauer
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wird noch erstellt!