Wallcloud bei Döbeln
Mit zunehmendem Tiefdruckeinfluss über Mitteleuropa durch Tief Juliane, strömten zum einen kühlere Luftmassen nach Südwesten, zum anderen warme und zu Gewittern neigende Luft in Richtung Nordosten. Gerade dieses Aufeinandertreffen der beiden Luftströmungen bei dieser Wetterlage sind gute Voraussetzungen für die Bildung einer Konvergenz.
Der 03.06. startete schwül-warm und sonnig mit Temperaturen bis zu 26°C. Schon ab den Mittagsstunden entwickelten sich in der Mitte und im Süden Deutschlands die ersten kräftigen Schauer und Gewitter. Aber durch die geringe Luftströmung verlagerten sich diese Zellen nur sehr langsam. Laut den Wettermodellen hatte sich am Nachmittag, die erwartete Konvergenz mit kräftigen Gewittern von der Nordsee bis in das Vogtland gebildet. Da sich am Südende der Konvergenz im Altenburger-und im Leipziger Raum zum Teil stärkere Gewitter entwickelt hatten, fuhren wir zunächst Richtung Döbeln und positionierten uns an der B175 zwischen Hartha und Zaßnitz, um die Gewitterzellen abzufangen. Aber im Vorfeld der Gewitterlinie bildete sich gegen 17:30 Uhr östlich von Borna eine neue starke Gewitterzelle. Schon vom weitem waren die imposanten Wolkenstrukturen der starken Zelle sichtbar, welche sich später im Aufwindbereich nach und nach zu einer markanten Wallcloud mit deutlich sichtbarer Rotation an der Wolkenunterseite entwickelte. Später setzte an unserem Standpunkt ergiebiger Starkregen und Hagel um die 1cm größe ein. Aufgrund der langsamen Verlagerungsgeschwindigkeit der starken Gewitterzelle kam es durch den kräftigen Niederschlag lokal zu Überflutungen, unter anderem an der S200 bei Hoyersdorf (Hartha).