>>Superzelle<<
Im Bereich einer großen Tiefdruckzone über Mitteleuropa, wird warme und energiereiche Luft nach Sachsen gelenkt. Bereits in der Nacht zum 28.06.2017 haben sich im Südwesten Deutschland kräftige Gewitter gebildet, welche sich ausgangs der Nacht in ein größeres und kräftigeres Regengebiet verwandelten. Dieses Niederschlagsgebiet zog anschließend nordwärts und überquerte später auch Thüringen. Schon am Vormittag haben sich östlich des konvektiven Regengebiets im Raum Zwickau erste Zellen gebildet. Die Gewitterzellen zogen nach Norden und dabei gab es bereits erste unwetterartigen Entwicklungen mit kleinem Hagel und heftigen Starkregen. Östlich der Gewitterzellen gab es auf dem Weg nach Norden immer wieder Neuentwicklungen, sodass sich eine kleine Linie bildete, welche nach Nordosten anbaute. Am Ostende der Linie baute sich eine weitere Gewitterzelle auf, welche im Gegensatz zu den bisherigen Zellen eine langlebigere Mesozyklone war. Kurze Zeit später bildete die Zelle eine Funnelcloud aus, welche man über dem Stadtgebiet in Meißen zu sehen war. Währenddessen die Gewitter unter Abschwächung nach Norden zogen, haben sich gegen 14:30 südlich von Chemnitz neue Zellen entwickelt, welche rasch Rotation zeigten. Schon östlich von Chemnitz brachte die Superzelle heftigen Starkregen und Hagelkörner bis 2cm Größe. Indem sich die Superzelle weiter Richtung Freiberg verlagerte, brachte sie westlich von Freiberg, besonders zwischen Kleinwaltersdorf und Großschirma, einen schweren Hagelsturm mit schweren Sturmböen, extremen Starkregen und Hagelgrößen von 4-5 cm Größe. Das Unwetter zog dann Richtung Nossen und Meißen weiter, wo es immer noch schwere Sturmböen, heftigen Starkregen von 30 Liter in 1 Stunde und Hagel von 1-2 cm Größe brachte. Besonders in Ostsachsen brachten weitere sehr heftige Gewitterzellen heftigen Starkregen, Hagel um 2cm und teils schwere Sturmböen.
Superzelle bei Freiberg (Blick vom Landberg aus) Links der Hagelsturm, rechts der Aufwindbereich mit Wallcloud
Die Blitzrate der Zelle lag bei 20- 30 Blitzentladungen pro Minute
Südlich der Superzelle gab es zwei Neuentwicklungen mit sehr heftigen Starkregen und zum Teil hohen Blitzrate. Die Blitzrate der Zelle südwestlich von Dippoldiswalde lag ebenfalls bei 20- 30 Blitzentladungen pro Minute