Schwere Gewitter und MCS (Mesoscale Convective System)
Nach einer kurzen Hitzewelle mit Temperaturen bis 32 Grad, stellt sich infolge einer Tiefdruckrinne vom Tiefdruckgebiet Paul, die Wetterlage um. Von Süden her wird dadurch extrem energiereiche Luft nach Mitteleuropa gelenkt. Mit Überlappung der Windscherung und der hohen Luftfeuchtigkeit, führte diese Wettersituation zu einer sehr seltenen Unwetterlage in Deutschland. Am Vormittag zog ein starker Gewittercluster von der Nordsee über Schleswig-Holstein und Niedersachsen Richtung Sachsen-Anhalt. Der östliche Teil der Linie war mehr mit gewittrigen Starkregen geprägt, der südwestliche Teil verstärkte sich weiter. Eine starke Superzelle war in dem Cluster mit eingelagert. Sie brachte extremen Starkregen, größeren Hagel, eine sehr hohe Blitzrate und starke Fallböen. Gegen 17 Uhr zog die starke Superzelle östlich an Dresden vorbei und brachte schwere Sturmböen bis 100km/h, eine Blitzrate von ca. 30 Blitzen pro Minute und 4cm großen Hagel. Gleichzeitig zog von Sachsen-Anhalt ein weiterer Gewittercluster mit sehr blitzintensiven Gewitterzellen auf. In der energiereichen Luft intensivierte sich der Gewitterkomplex nochmals und formierte sich zu einer MCS in dem einige Superzellen eingelagert waren. Gegen 18:20 zog eine Superzelle mit Starkregen, schweren Sturmböen und einer Blitzrate von 20-30 Blitzen pro Minute. Die MCS verlagerte sich langsam nach Südosten und brachte ergiebigen Starkregen, viele Blitzentladungen und noch kleinkörnigen Hagel mit sich.
Superzelle nordöstlich von Dresden
zeitweise sehr starke Rotation!!
MCS mit Kurs auf Dresden
sehr viele starke eingelagerte Zellen, teils mit Rotation!
Aufzug des MCS mit gut ausgeprägter Shelfcloud ( Blick Richtung Nossen)